Finanzberatung REGNAT
Als die Unsicherheit wegen der Pandemie-Folgen ihren Höhepunkt erreichte, stieg der Goldpreis kurzzeitig auf über 2.000 Dollar pro Feinunze. Dann - so schien es - gewöhnte man sich allmählich an den Ausnahmezustand und das gelbe Edelmetall verlor an Wert. Zuletzt hat der Goldpreis erneut angezogen - wegen höherer Inflation.
Tatsächlich hatte bereits die Gold-Hausse im vorletzten Jahr (2021) viel mit Befürchtungen vor Geldentwertung zu tun. Um die Wirtschaft im Lockdown-Geschehen zu schützen und wieder anzukurbeln, legten die meisten Länder große schuldenfinanzierte Subventions- und Konjunkturprogramme auf. Die Notenbanken flankierten diese Maßnahme mit weit geöffneten Geldschleusen.
Inflation wie seit vielen Jahren nicht
Dass da Inflationsängste aufkeimten und die Flucht ins Gold einsetzte, ist wenig verwunderlich. Als dann die gemessenen Inflationsdaten wenig Veränderung zeigten, beruhigten sich die Gemüter und Gold wurde wieder billiger. Inzwischen hat sich die Lage erneut gedreht. Denn jetzt zeigen die realen Inflationsdaten tatsächlich einen deutlichen Anstieg der Geldentwertung.
Womöglich nicht vorübergehend
Immer mehr Experten halten den Inflationsanstieg für ein dauerhaftes Phänomen. Deshalb gibt es gute Gründe, skeptisch zu sein. Denn diverse "Preistreiber" dürften noch länger wirksam bleiben: Ein Ende der ultra-lockeren Geldpolitik ist nicht absehbar - weder bei der EZB noch bei der Fed. Preistreibend wirken auch die vielen Schutz- und Präventionsmaßnahmen im Zuge der Pandemie, sie erhöhen die Kosten in vielen Branchen. Zahlreiche Unternehmen müssen außerdem nach langen Monaten des Corona-Stillstands neu kalkulieren und werden versuchen, Umsatzausfälle über höhere Preise zu kompensieren. Hinzu kommt der Facharbeitermangel und die Lieferkettenproblematik.
Jetzt in den Sachwert Gold investieren?
Es ist daher durchaus möglich, dass die Inflation länger unser Begleiter bleibt. Für den Goldpreis könnte das weiteren Auftrieb bedeuten und jetzt ist vielleicht ein günstiger Zeitpunkt, um noch zu einen vergleichsweise guten Preis einzusteigen - entweder in physisches Gold oder über ETF-Aktienfonds.
Fazit:
Die realen Inflationsdaten zeigen einen deutlichen Anstieg der Geldentwertung - und das wird wahrscheinlich auf absehbare Zeit so bleiben. Gold kann hier ein sehr sinnvolles Schutzschild sein.